Luther auf dem Bucheinband

Von Luther geprägt

Bucheinbände mit geprägten Lutherbildnissen zeugen von Markenbildung und Markenbewusstsein seitens der Druckerverleger und ihrer Kunden ab dem 16. Jahrhundert. Nicht nur Holzschnitte und Kupferstiche, sondern auch andere Medienformate wie Bucheinbände dienten als Medium der Verbreitung. Die Darstellung Luthers auf dem dunkelledrigen Band ist in einer medaillen- oder münzenartigen Kartusche in der Mitte des Einbandes platziert. Darunter in gleicher Weise Friedrich der Weise, Kurfürst von Sachsen. Als Erkennungszeichen und ‚Aushängeschild‘ fungierten die Bilder als visuelles Bekenntnis ihrer Besitzer; mit ihnen konnten Zugehörigkeit und Identität in unterschiedlichen sozialen Räumen gleichermaßen ausgestellt und hergestellt werden. Vor diesem Hintergrund scheint es angemessen, von einer Allgegenwart Luthers in den lutherisch-reformierten Ländern ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zu sprechen.