Die „Wormische Bibel“

Luthers Helfer

Die Herzog August Bibliothek besitzt eine sog. kombinierte Bibel aus dem Jahr 1529, nach dem Druckort wird diese auch unter dem Namen 'Wormische Bibel' geführt. Von Luther zu diesem Zeitpunkt noch nicht aus dem Urtext übertragene Teile der Heiligen Schrift sind durch Arbeiten anderer reformatorischer Übersetzer ergänzt. Luther hatte 1523 den ersten Teil des Alten Testamentes in deutscher Übersetzung aus dem Hebräischen herausgegeben und zwar die Bücher Mose, Josua bis Ester und Hiob bis zum Hohen Lied Salomons. Seine Vollbibel erschien jedoch erst 1534. Da aber das Interesse an einer reformatorischen, aus dem Urtext übersetzten Heiligen Schrift sehr schnell wuchs, ersetzten die Drucker die fehlenden Teile durch Arbeiten anderer reformatorischer Übersetzer. Peter Schöffer war der Erste, der mit der Wormischen Bibel eine solche Kombination herausgab: Die Prophetentexte stammen von einer Übertragung Zürcher Prediger, die Apokryphen sind in Übersetzung von Leo Jud gegeben, alle übrigen Teile des Alten Testaments und das gesamte Neue Testament gehen auf Martin Luther zurück.